Zehengelenksarthrose beim Hund – Symptome und Behandlung
Zehengelenksarthrose beim Hund gehört zu den weniger bekannten, aber dennoch häufig vorkommenden Formen der Arthrose. Betroffen sind die kleinen Gelenke in den Zehen, die bei jedem Schritt ein hohes Maß an Belastung tragen. Für den Hund kann diese Erkrankung sehr schmerzhaft sein und unbehandelt zu einer deutlichen Einschränkung der Beweglichkeit führen.
Was ist Zehengelenksarthrose beim Hund?
Schauen wir uns zunächst kurz die Pfote deines Hundes an. Anatomisch gesehen werden die Zehengelenke gern vernachlässigt und Hüfte, Ellbogen / Co. sind in unserer Wahrnehmung viel präsenter.
Die Anatomie der Zehengelenke deines Hundes unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der anderer Gelenke. Ein Zehengelenk besteht aus den zugehörigen Knochen, Gelenkkapsel, Gelenkknorpel, Gelenkflüssigkeit und den stabilisierenden Bänder – nur eben viel kleiner. Die Zehengrundgelenke des Hundes sind sogenannte Wechselgelenke, während die Zehenmittel- und Zehenendgelenke Sattelgelenke sind. Das bedeutet, dass die Grundgelenke nur in Beugung und Streckung gehen können, während die Mittel- und Endgelenke auch in Abduktion und Adduktion gehen können.
Bei einer Arthrose handelt es sich um eine chronisch fortschreitende Gelenkerkrankung, bei der der Knorpel im Gelenk langsam abgebaut wird. In den Zehengelenken bedeutet dies, dass die natürliche Pufferfunktion nachlässt. Knochen reiben stärker aufeinander, was Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen auslöst
Schon gewusst?
Das Skelett deines Hundes besteht je nach Zählweise und der individuellen Schwanzlänge aus bis zu 300 Knochen. Davon gehören vom Mittelfuß bis zur Kralle 14 zur Vorderpfote und zwölf zur Hinterpfote. Als Zehenläufer liegt die Last von Körpergewicht und Bewegung beim Hund allerdings auf den wenigen feinen Zehenknochen mit ihren filigranen Gelenken.
Quelle: arthrodogs
Ursachen für Zehengelenksarthrose beim Hund
Die Entstehung von Arthrose in den Pfoten kann verschiedene Gründe haben:
- Altersbedingter Verschleiß – Arthrose tritt besonders häufig bei älteren Hunden auf.
- Übergewicht – zu viele Kilos belasten die Gelenke stark.
- Verletzungen – Frakturen, Bänderrisse oder Verstauchungen können langfristig Arthrose begünstigen.
- Fehlstellungen oder Überlastung – etwa durch intensiven Sport, harte Böden oder genetische Faktoren.
Typische Symptome – Woran erkennt man Zehengelenksarthrose?
Die Anzeichen sind oft unspezifisch, da Hunde Schmerzen anfangs gut verbergen können.
Häufige Symptome sind:
- Lahmheit nach längeren Spaziergängen oder Spielen
- Schonhaltung und veränderte Pfotenstellung beim Gehen
- sichtbare Schwellungen oder Erwärmung der betroffenen Zehen
- Bewegungsunlust, weniger Freude an Spiel und Sport
- vermehrtes Lecken oder Knabbern an der schmerzenden Pfote
- Berührungsempfindlichkeit an den Pfoten, welches du beispielsweise beim Abputzen der Pfoten bemerkst
Diagnose beim Tierarzt
Um eine sichere Diagnose zu stellen, sind eine gründliche klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren notwendig. Besonders Röntgenaufnahmen oder ein CT zeigen, wie stark die Gelenkveränderungen fortgeschritten sind.
Behandlungsmöglichkeiten – Das hilft dem Hund bei Zehenarthrose
Eine Heilung der Arthrose ist nicht möglich, doch die Beschwerden lassen sich deutlich lindern. Folgende Maßnahmen sind bewährt:
- Schmerz- und Entzündungshemmung durch Medikamente
- Physiotherapie für Hunde: Mobilisation, Massagen und gezielter Muskelaufbau entlasten die Gelenke
- Gewichtsmanagement – jedes überflüssige Kilo verstärkt die Belastung auf den Pfoten
- Gelenkschonende Bewegung: gleichmäßige Spaziergänge, kein abruptes Stop-and-Go
- Orthopädische Hilfsmittel wie Hundeschuhe oder Bandagen können die Zehengelenke stabilisieren
In der akuten Phase können Quark- und Retterspitzwickelungen hilfreich und lindernd wirken.
Alltagstipps für Zuhause
Mit ein paar Tricks kannst Du Deinem Hund im Alltag unterstützen und ihn entlasten:
- Meide unebene Untergründe (Kieswege u.ä.), laufe lieber über weiche Waldböden oder Wiesenwege.
- Achte auf gut gepolsterte, rutschfeste Unterlagen im Haus.
- Gönne Deinem Hund regelmäsig eine sanfte Pfötchenmassage.
Pfötchenmassage:
Nimm die Pfote deines Hundes in die Hand und streiche mit Fingerspitzengefühl jeden Zehenzwischenraum leicht aus. Achtung: nicht drücken, sondern nur leicht ausstreichen.
Diese sanfte Massage der Pfoten ist für deinen Hund wohltuend. Sie kann die Durchblutung fördern und Verspannungen lösen, was zu mehr Wohlbefinden führt.
Achte dabei immer auf die Reaktionen deines Hundes. Bei Unsicherheit oder Schmerzanzeichen, wie Gähnen oder Lecken, beende die Massage oder passe den Druck an.
Zehengelenksarhrose beim Hund – Prognose
Mit einer frühzeitigen Diagnose und konsequenter Behandlung kann dein Hund trotz Arthrose in den Zehen noch viele Jahre aktiv bleiben. Entscheidend sind eine angepasste Bewegung, regelmäßige Physiotherapie und eine engmaschige tierärztliche Betreuung.
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